Bedeutung von "Puffer" im Projektablauf
In einem Beispiel soll angenommen werden, dass von mehreren geplanten Aktivitäten zwei davon parallel laufen. An dem Punkt, an dem die parallel laufenden Aktivitätenstränge wieder zusammenkommen, entsteht mathematisch ein Zeitpuffer in dem einen oder dem anderen Strang.
Die Erklärung: In einem Projektablaufplan sind Aktivitäten über fachliche Abhängigkeiten miteinander verbunden. Dadurch entstehen quasi Produktionsketten. Aktivitäten und deren Ergebnisse gehen Hand in Hand. Damit muss der Nachfolger einer Aktivität zwangsläufig auf das Ergebnis und damit das Ende dieser Aktivität warten.
Im Falle von parallel laufenden Aktivitäten bedeutet dies nun, dass der Strang, der am längsten für die Umsetzung benötigt, den Starttermin der Aktivität bestimmt, in dem BEIDE Aktivitätenstränge aufeinandertreffen.
Damit könnte man den Aktivitäten auf dem anderen Strang theoretisch mehr Zeit lassen, da es erst weitergeht, wenn der längere Aktivitätenstrang abgeschlossen ist.
So entsteht der Puffer.
Puffer und Kritischer Pfad
Den Projektverlauf vom Anfang bis zum Ende des Projektes ohne Puffer bezeichnet man als kritischen Pfad. Er beschreibt den Weg durch das Projekt, der maßgeblich den Endtermin bestimmt. Kommt es bereits in einer frühen Phase des Projektes zu Verspätungen, so können die Auswirkungen auf das Projektende sofort berechnet werden.
Alle anderen Pfade beinhalten somit Puffer. Hier schlagen Verzögerungen nicht bis auf das Projektende durch, da diese abgepuffert werden. Natürlich nur solange, bis der Puffer aufgebraucht wurde, danach wird auch dieser Pfad kritisch.
Achtung! Ein Puffer ist schnell weg. Deshalb sollte er nicht für unwichtige „Terminverschiebungen“ wie Urlaub oder ähnliches geopfert werden. Sie bilden die sogenannten Airbags im Projekt und schützen es an zahlreichen Stellen vor Zeitverwerfungen. Aus diesem Grund sollten auch die Aktivitäten, die nicht auf dem kritischen Pfad liegen, regelmäßig und konsequent gesteuert werden.
Manuelle Puffer und Wartezeiten
Diese sogenannten “kalkulatorischen Puffer“ sollten nicht mit „manuellen Puffern“ verwechselt werden. Sie entstehen dadurch, das Zeitaufschläge bei der Aufwandschätzung verwendet werden.
Im Exkurs zum Thema „Wartezeiten“ wurde bereits über Zeiten gesprochen, die zwischen zwei Aktivitäten liegen und die nicht beeinflusst werden können. Diese Wartezeiten sind ebenfalls KEINE Puffer. Im Gegenteil. Sie können nicht zum Abfedern von Zeitproblemen genutzt werden, weil man sie NICHT beeinflussen kann. Daher können Wartezeiten auch auf dem kritischen Pfad liegen.
Je mehr auf dem kritischen Pfad liegt, desto weniger Einfluss hat der Projektleiter auf den Endtermin und umso mehr sollte der Fokus auf die restlichen Aktivitäten liegen.